Fisch
In wenigen Jahrzehnten wurden die weltweiten Fischbestände um 80 Prozent dezimiert. sind bereits überfischt. Riesige schwimmende Fischfabriken fischen die Meere leer und nehmen damit auch kleinen Fischern den Lebensunterhalt weg. Mit Fangtechniken wie Grundschleppnetzen zerstören sie dazu die Unterwasserwelt.
Bild: „Untitled“ von Rosebud 23 (Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0)
Frischer Fisch vom Kutter?
Fischgeschäfte und Verpackungen von Fischstäbchen pflegen unser romantisches Bild vom Käpt’n und seinem Kutter, früh morgens fährt er hinaus… und trifft weit draußen auf den Weltmeeren riesige Fangschiffe, mit denen Fische heutzutage in Massen eingefangen werden. Sie können Monate auf See bleiben und sind ganze Fabriken. In den Schiffsbäuchen werden die Fische zerlegt und tiefgefroren – und dann von anderen Schiffen an Land gebracht.
Die verwendeten Fangtechniken lassen den Fischen keine Chance: riesige Schleppnetze haben eine Öffnung größer als ein Fußballfeld. Darin verfangen sich aber nicht nur die gewünschten Fische, sondern auch andere Meerestiere (wie Delfine,Meeresschildkröten oder Hammerhaie – und verenden darin. Beifang werden alle Fische genannt, die zwar ins Netz gehen aber nicht zur gewünschten Beute gehören. Sie werden wieder über Bord geworfen, aber überleben meist nicht. Bis zu einem Viertel des globalen Fangs ist solch ein Beifang!
Bild: „Untitled“ von [bastian.] (Lizenz: CC BY-NC-ND 2.0)
Beim Fischfang mit Grundschleppnetzen werden schwere Bretter über den Meeresboden gezogen, um die nahe am Boden lebenden Fische aufzuschrecken. Dabei wird allerdings der empfindliche Meeresboden zerstört und zurück bleibt eine Unterwasserwüste auf der jahrelang kaum Leben gedeihen kann. Unter dem Meer bleibt es aber unsichtbar und die Weltmeere gehören keinem Staat, daher ändert sich bislang nur wenig an den skandalösen Verhältnissen.
Aquakultur?!
Was nach Wellness klingt ist umweltbelastende Massentierhaltung. In schwimmenden Käfigen werden Fische gezüchtet – auf engstem Raum unter Einsatz von Medikamenten und Futterzusatzstoffen. Das belastet die Umwelt erheblich. In warmen Ländern werden teilweise sogar Mangrovensümpfe zerstört, um Shrimpsfarmen zu errichten.
So können wir aktiv werden:
- Weniger Fisch auf den Tisch! Es gilt zunächst, den Fischkonsum nicht weiter zu steigern. Global steigt die Nachfrage derzeit weiter an und die Ozeane drohen leergefischt zu werden.
- Wenn es Fisch sein muss, dann nicht von gefährdeten Beständen. Das MSC-Siegel zeigt, dass der Fisch aus kontrollierter Fischerei stammt. Die Bestände der Art dürfen nicht überfischt sein.
Mehr Informationen
FISCHFÜHRER Infos vom WWF zum Thema Fischfang
FISCHRATGEBER Infos von Greenpeace zur Fischerei
DAS MSC SIEGEL Die offizielle Webseite des Marine Stewardship Council